KAB Diözesanverband Osnabrück
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung

KAB Diözesanverband Osnabrück

Sögeler Papier vom Diözesanfrauentag 2017

„Starke Frauen“

Eine „starke“ Frau ist selbstbewusst und hat eine positive Selbstwahrnehmung. Sie ist erfolgreich im Beruf oder in ihrem Ehrenamt und /oder glücklich in ihrem Familienleben.
Sie schmieden Pläne und schmeißen sie selbstbewusst über Bord, wenn der Weg sich ändert. Sie haben Visionen und begreifen Hindernisse als Chance. (SPD Bundestagsabgeordnete Daniela de Ridder)
Es gab starke Frauen in der Geschichte. Es gibt heute starke Frauen in der Wirtschaft, in der Politik, in der Forschung, wenige in der Kirche u. s. w. Einige davon stehen im Fokus der Öffentlichkeit und sind uns durch Medien und schriftlichen Aufzeichnungen bekannt.

  • Es werden keine Namen genannt, weil es viele starke Frauen gibt, die im Privaten leben und arbeiten.
  • Sie sind stark, weil sie jeden Tag die Arbeit leisten, die der Beruf erfordert und die Arbeit, die das Familienleben erfordert. Das geht weit über einen 8-Stunden-Tag hinaus.
  • Sie sind stark, weil sie mit einer Krankheit kämpfen und trotzdem für ihre Familie da sind.
  • Sie sind stark, weil sie den Spagat zwischen Berufstätigkeit/Haushalt/Kindererziehung und/oder der Pflege von Angehörigen meistern.
  • Sie sind stark, weil sie durch andere Ereignisse aus ihrem Alltag gerissen werden und ihr Leben neu in die Hand nehmen müssen.
  • Sie sind stark, weil sie mit geringem Einkommen das Familienleben managen.

Aber dieses Starksein verlangt auch sehr viel Energie und sie müssen aufpassen, sich nicht zu „verkämpfen“. Die Stärke von Frauen ist nicht unendlich und die Geduld irgendwann am Ende.
Niemand kann dauerhaft ohne Würdigung und Anerkennung arbeiten.
Leider fehlt auch nach vielen Jahrzehnten immer noch die Anerkennung der Leistungen.
In der Rente zählen immer noch die Zeiten der Erwerbsarbeit und nur drei Jahre Kindererziehungszeit (pro Kind) werden angerechnet. Die Erziehung der Kinder geht jedoch weit über das 3. Lebensjahr hinaus.
Und auch die Pflege von Angehörigen ist anstrengende Arbeit.

Daher fordern wir,

  • dass die Erziehungszeiten und Pflegezeiten in der Rente voll angerechnet werden. (Dieses würde der Altersarmut entgegenwirken und könnte den Pflegenotstand reduzieren.)
  • dass Entlastungsmöglichkeiten geschaffen werden wie z.B. staatlich finanzierter Einsatz von Familien- oder Pflegehelfern. (Die kurzfristig zur Unterstützung in der Familie mit anpacken, wenn es einfach mal zu viel
    wird.)
  • eine qualifizierte Kinderbetreuung über die Grundschulzeit hinaus. (Auch während der weiterführenden Schulzeit benötigen die jungen Schüler/Schülerinnen Unterstützung)
  • dass auch die Arbeitgeber bereit sind, flexiblere Arbeitszeitmodelle anzubieten bzw. sich auf neue Ideen einzulassen (Gerade Alleinerziehende und Pflegenden sind auf flexible familienfreundliche Arbeitsplätze angewiesen.)

Frauen tragen entscheidend das kirchliche Leben (z.B. in Gemeinden, Verbänden, Einrichtungen).
Weltweit sind es die Frauen, die den Glauben in der Familie vermitteln.

Daher fordern wir,

  • dass mehr Frauen im Bereich der kirchlichen Leitungsebene eingesetzt werden
  • dass mehr Frauen im liturgischen Dienst sichtbar werden

Viele Aufgaben kann die Kirche mangels Personal nur noch unzureichend in den Gemeinden anbieten.
Es darf aber nicht sein, dass diese Lücken ausschließlich ehrenamtlich gefüllt werden.
Auch diese Arbeit bedarf der Anerkennung.

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