Ortsverbundenheit statt Lohnflucht - KAB-Betriebsseelsorge möchte die Betriebsräte und Belegschaften unterstützen
Pressemitteilung 15. Mai 2017
Es zeichnet sich ab, dass die Firmengeschichte von Homann im Osnabrücker Land 2020 endet, und das, obwohl die Gemeinden, die vom Müller-Konzern geforderten Rahmenbedingungen, erfüllt haben. Die Senkung der Lohn- und Produktionskosten und die Aussicht auf Subventionen scheinen dem Müller-Konzern wichtiger zu sein, als die 1200 MitarbeiterInnnen, deren Familien und eine 120-jährige Verbundenheit in der Region. Der Osnabrücker Diözesanverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) setzt sich schon lange für eine neue Wirtschaftspolitik ein, in der der Mensch und nicht die Wirtschaft im Mittelpunkt steht.
„Der Fall Homann macht deutlich, dass Investoren und Großunternehmen nur den Profit und nicht den Menschen sehen. Es wird vergessen, dass die MitarbeiterInnen die Gewinne und die Zukunft der Firmen durch ihre Arbeit ermöglicht haben. Diese Firmenphilosophie dürfen wir nicht unter-stützen,“ so Elke Diekmann Diözesanleiterin der KAB.
Im ländlich geprägten Niedersachsen wird deutlich, dass familiengeführte Betriebe häufig in den Ortschaften verwurzelt sind. Firmenleitung, Angestellte und Mitglieder des Betriebsrates begegnen sich nicht nur auf dem Firmengelände, sondern auch beim Einkaufen, auf Veranstaltungen und Festen, im Ort und den Nachbargemeinden. So erleben alle im Alltag, dass hinter einer Firma viele Menschen, Familien, Ideen, Hoffnungen und Träume stehen.
Der KAB ist bewusst, dass es sicherlich in jedem Betrieb den einen oder anderen Kritikpunkt gibt. Doch schauen diese Betriebe meist nicht nur auf die Produktivität und den Gewinn. Ihnen ist bewusst, dass ein gutes Miteinander im Betrieb, aber auch in der Gemeinde wichtig ist. So profitieren die Gemeinden, Schulen, Vereine und Verbände nicht nur durch die Steuereinnahmen sondern auch durch das Engagement von den Unternehmen in verschiedenen Formen. Die Lebensqualität steigt, wenn sich die Gemeinde, die ansässigen Firmen und die Vereine und Verbände gegenseitig unterstützen.
Die KAB möchte nicht nur mahnen, sondern auch aktiv werden. 2018 startet die KAB mit dem Projekt „Betriebsseelsorge“ im Emsland. Ziel ist es, ins Gespräch mit den Betriebsräten und den Belegschaften zu kommen. Frau Diekmann weiter, „die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, die Verdichtung der Aufgaben und viele andere Faktoren haben die Arbeitswelt verändert. Wir möchten ein offenes Ohr für die Menschen haben. Wir möchten Ihnen etwas schenken, was viel zu kurz kommt, nämlich Zeit und Aufmerksamkeit. Arbeit ist mehr als nur der Broterwerb, da wir ein Groß-teil unseres Lebens unserer Arbeit widmen.“