Keine Werksverträge im Kerngeschäft eines Unternehmens
Seit Jahren weißen Gewerkschaften, die KAB und viele andere Verbände darauf hin, dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitsmigranten meist katastrophal sind. Prälat Kossen, der sich für die Arbeitsmigranten stark macht, prägte den Begriff des „Wegwerfmenschen“! „Billige“ Arbeitskräfte werden aus dem Ausland geholt, müssen unter schlechten Bedingungen Leben und Arbeiten. Sobald sie ihre Leistung nicht mehr bringen können, durch Krankheit, Überarbeitung, Schwangerschaft etc. werden sie umgehen in ihren Heimatländern „entsorgt“. Im Mittelpunkt steht nur die Arbeitsleistung zu kleinsten Preisen.
Doch erst Covid-19 erhöhte den Druck soweit, dass die Bundesregierung erste Schritte zur Stärkung der Arbeitnehmer*innen unternommen hat. Heute Morgen demonstrierten Gewerkschaften und die KAB vor den Werkstoren von Westcrown in Dissen a.T.W.. Trotz 90 Nachgewiesenen Corona Infektionen arbeitet der Betrieb weiter und Werksvertragsarbeiter müssen weiterhin unter fragwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen leiden.
Aufgrund der Pandemie wurde die Teilnehmerzahl der Demonstration sehr kleingehalten. Im Beisein von Vertreter*innen der Kommunal und Landespolitik bekräftigen wir die Forderung, dass es keine Werksverträge im Kerngeschäft eines Unternehmens geben darf. Bei Westcrown ist nur ein kleiner Teil der Arbeitskräfte angestellt, der größte Teil der Arbeitskräfte hat Werksverträge. Die Struktur der Sub- Sub- Subunternehmen, macht eine Kontrolle der Arbeitszeit und der Arbeitsverträge für den Zoll fast unmöglich.
Nun wurde heute von der Bundesregierung unteranderem beschlossen, dass es in der Fleischindustrie ab dem 01.01.2021 keine Werksverträge mehr geben darf. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Als KAB werden wir diese Entwicklung weiter begleiten und für eine weitere Verbesserungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen kämpfen.