Offener Brief zu menschenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen für alle
Menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle!
Die Corona-Pandemie hat auch sichtbar gemacht, unter welch menschenunwürdigen Bedingungen hier bei uns gearbeitet und gelebt wird. Am Beispiel der Fleischindustrie erleben wir die Auswirkungen besonders deutlich.
Viele von uns wussten um diese Situation. Seit Jahrzehnten wird dieses Marktgeschehen – immer mehr, immer schneller, immer billiger – in vielen Bereichen ausgebaut. Viel zu lange haben auch wir nicht genau hingesehen und die Missstände hingenommen. Grundlegende Veränderungen in der Produktion und in unserem Verhalten sind nötig.
Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Werte sollen auch in der Fertigung und in der Industrie berücksichtigt werden?
Unsere Forderungen:
Die Politik kennt seit langem das Prozedere mit Werkverträgen und allen Möglichkeiten des Ausbeutens und der menschenverachtenden Strukturen.
- Wir fordern, Werkverträge, die sich nachteilig auf die Beschäftigen auswirken, auch außerhalb der Fleischindustrie sofort zu verbieten und entsprechende gesetzliche Regelungen zu schaffen.
- Wir fordern, (Sub-)Subunternehmertum zu beenden! Hier wird geduldete Ausbeutung betrieben.
- Die Arbeitsschutzvorschriften sind zu kontrollieren!
- Wir fordern, dass Menschen, die bei uns arbeiten, auch ein menschenwürdiges Leben bei uns führen können. Ihnen ist entsprechender Wohnraum zu bezahlbaren Mieten zur Verfügung zu stellen. Unterbringungen, die
menschenunwürdig sind, gehören abgeschafft!
- Wir fordern vollen Lohnausgleich für die Menschen, die jetzt durch die ausbeuterischen Strukturen und nicht eingehaltenen Hygienemaßnahmen in Quarantäne verharren müssen!
- An uns und alle Verbraucher*innen geht die Forderung, unser Kauf- und Ernährungsverhalten zu überprüfen.
Faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen statt Ausbeutung, die Einhaltung von Mindeststandards am Arbeitsplatz und in der Unterbringung müssen unbedingt in allen Unternehmen durchgesetzt werden.
Im Namen des KAB-Bezirksvorstands Osnabrück,
Michael Lagemann, Pressesprecher der KAB
Hauke Meyerrose, KAB-Sekretärin