Pressemitteilung - 13,44 Euro Mindestlohn - Billiglohnland Deutschland muss sich verändern - Katholische Arbeitnehmer-Bewegung fordert armutsfesten Mindestlohn
Zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, legt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Osnabrück wieder einmal „den Finger in die Wunde“. In ihrem Maiaufruf macht sie deutlich, dass in der Arbeitswelt einiges im Argen liegt.
Der Missbrauch von Leiharbeit und Werksverträgen hat zu sinkenden Löhnen geführt. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen und Betriebe keine Tarifverträ-ge mehr vereinbaren. Abhilfe sollte der Mindestlohn schaffen. Nach Ansicht der KAB werde dieser zu oft umgangen, aber selbst wenn er gezahlt werde, ist eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sehr eingeschränkt, und die Armut im Alter ist vorprogrammiert. Die Sorge, finanziell über den Monat zu kommen oder im Alter eine Rente zu beziehen, die ein Leben ohne Aufstockung ermöglicht, ist für viele Arbeitnehmer*innen Realität. Daher fordert die KAB einen armutsfesten Mindestlohn in Höhe von 13,44 Euro. Nur so könne Armut im Arbeitsleben und im Ruhestand wirksam bekämpft werden.
Die KAB setzt sich in der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik dafür ein, dass die Rechte und Probleme der Arbeitnehmer*innen, Auszubildenden, Familien und Senioren wieder ernst genommen werden. Basis ihrer Arbeit ist die katholische Soziallehre und die biblische Verkündigung, die deutlich machen, dass der Mensch und die Umwelt im Mittelpunkt allen Handelns stehen müssen, und nicht die Wirtschaftsinteressen.
Eine Politik in diesem Sinne stärkt eine Gesellschaft in Solidarität ohne Spal-tung und Ausgrenzung. Ein weiteres wichtiges Element ist die gemeinsame freie Zeit; Zeit für Familie, für Freunde und sich selbst. Die Arbeitszeiten, besonders an Sonn- und Feiertagen, dürfen nicht weiter kommerzialisiert werden, damit die Menschheit eine Solidargesellschaft bleibt und nicht als narzisstische Einzelwesen lebt und handelt.
In ihrem Maiaufruf macht die KAB deutlich, dass man es sich nicht zu einfach machen darf und die Schuld immer bei anderen suchen kann. Die Demokratie und die Politik seien Gemeinschaftsprojekte, zu denen jeder seinen Teil beitragen muss. Sie ruft dazu auf Mitglied in Verbänden, Gewerkschaften und Parteien zu werden, um so direkten Einfluss auf die Gestaltung des Landes zu nehmen.
Traditionell zum Tag der Arbeit organisiert die KAB im ganzen Bistum Osnab-rück Arbeitnehmermessen, die in Unternehmen und Fabriken gefeiert werden. Zudem engagiert sich die KAB auch auf den 1. Mai-Kundgebungen des DGB in Lingen, Osnabrück und Bremen.