Das schnelle Geld scheint wichtiger, als die langjährige Mitarbeiter*innen - Gebäudereinigungsdienstleister wie Piepenbrock drücken massiv die Löhne
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in Niedersachsen und Bremen kritisiert die „Welle“ von Änderungskündigungen in der Gebäudereinigung scharf.
„Es darf nicht sein, dass das Streben nach Gewinnmaximierung auf den Rücken von Mitarbeiter*innen ausgetragen wird, die jeden Tag hart arbeiten und ohnehin schon eine sehr geringe Entlohnung erfahren.!“, so Klaus Mendrina, sozialpolitischer Sprecher der KAB im Diözesanverband Osnabrück.
Nachdem der Bundesinnungsverband für die Arbeitgeber den Rahmentarifvertrag für das Gebäudereiniger-Handwerk zum 31. Juli gekündigt hatte, sprechen nun viele Arbeitgeber ihren Mitarbeiter*innen Änderungskündigungen aus. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter*innen in der Gebäudereinigung massive Verschlechterungen der Lohn– und Arbeitsbedingungen hinnehmen müssen, da nur noch die gesetzlichen und nicht mehr die tariflichen Regelungen gelten.
So wurde der Zuschlag für Nachtarbeit, die über die regelmäßige Arbeitszeit hinausgeht, halbiert. Auch der Zuschlag für Sonntagsarbeit ist von 100 auf 50 Prozent und damit auf die Hälfte geschrumpft. Der in Osnabrück ansässige Gebäudereinigungsdienstleister Piepenbrock hat zusätzlich bei den Zuschlägen für die Arbeit an Feiertagen Abstriche gemacht, auch gilt hier nur noch der Gesetzliche Urlaubsanspruch von 24 Werktage, somit verlieren viele Arbeitnehmer*innen den Anspruch auf vier bis sechs Urlaubstage. Wer fünf Tage pro Woche arbeitet, hat dann sogar nur zwanzig Arbeitstage Urlaub.
Die KAB macht deutlich, dass viele Mitarbeiter*innen oftmals keine andere Wahl haben, als die Änderungskündigung und damit die schlechteren Arbeitsbedingungen hinzunehmen. Sie seien durch ihre wirtschaftliche Situation auf dieses Geld und die Arbeit angewiesen. Auch wenn viele Arbeitgeber die Praxis der Änderungskündigung leugnen, liegen der zuständigen Gewerkschaft IG BAU eindeutige Beweise vor.
Nach Ansicht der KAB macht das Verhalten von Dienstleistern, die wie Piepenbrock handeln, deutlich, dass sie ihren Pflichten und ihrer Verantwortung als Arbeitgeber nicht nachkommen. „Ohne Not werden Löhne, Zuschläge und Urlaubsansprüche gekürzt. Die Verträge und Preise mit den Kunden sind ausgehandelt und bleiben sicherlich unangetastet. Doch das schnelle handeln der Arbeitgeber lässt nur den Schluss zu, dass sie keinen Respekt vor ihren Angestellten haben und den Profit über Menschen stellen.“, so Mendrina.
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung in Niedersachsen und Bremen fordert die Dienstleister der Gebäudereinigung auf, die Verschlechterung von Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Gebäudereinigung zu unterbinden und mit einem ernstzunehmenden Angebot an den Verhandlungstisch zurück zu kehren.