KAB Diözesanverband Osnabrück
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung

KAB Diözesanverband Osnabrück

Seliger Nikolaus Gross

Die KAB gedenkt dem seligen Nikolaus Groß am 23. Januar. An vielen Orten und in vielen KAB Vereinen werden Gottesdienste und Gedenkfeiern angeboten.
Weitere Infos und Impulse in pdf Form findet ihr am Ende der Seite als Linkliste


Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Gross:

Nikolaus Groß

Nikolaus Groß (* 30. September 1898 in Niederwenigern, heute Hattingen; † 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher christlicher Gewerkschafter, führend in der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und NS-Opfer.

Am 7. Oktober 2001 wurde Nikolaus Groß von Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz seliggesprochen.

Nikolaus Groß besuchte von 1905 bis 1912 die katholische Volksschule in Niederwenigern. Von 1912 bis 1914 arbeitete er als Jungarbeiter im Blechwalz- und Röhrenwerk der Firma Weppen in Altendorf/Ruhr (heute Essener Stadtteil Burgaltendorf), von 1915 bis 1919 arbeitete er wie sein Vater als Bergmann auf der Zeche Dahlhauser Tiefbau.

1917 trat Nikolaus Groß in den „Gewerkverein christlicher Bergarbeiter Deutschlands“, eine unter dem Volksverein für das katholische Deutschland organisierte Gewerkschaft, ein und bildete sich dort in Abendkursen und Rednerschulungen fort.

1920 gab er den Bergmannsberuf auf und wurde Jugendsekretär beim Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter in Oberhausen. Von Juli 1921 bis Mai 1922 arbeitete er als Hilfsredakteur bei der Verbandszeitung, dem Bergknappen, in Essen und nahm Gewerkschaftsarbeit im Mansfelder Kupferschieferbergbau (bei Eisleben im Harz) wahr. Von Juni 1922 bis Oktober 1922 war er kurzzeitig Gewerkschaftssekretär in Waldenburg in Niederschlesien und arbeitete danach von November 1922 bis November 1924 als Bezirksleiter des Gewerkschaftsvereins christlicher Bergarbeiter für den Bezirk Zwickau (Sachsen). Von Dezember 1924 bis Dezember 1926 arbeitete er als Gewerkschaftssekretär in Bottrop.

Im Januar 1927 wechselte Nikolaus Groß als Redakteur zur Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Verbandsorgan der KAB Westdeutschlands, und wurde bald deren Hauptschriftleiter und Chefredakteur. Die Westdeutsche zeichnete sich durch einen NS-kritischen Kurs aus. Nach den Märzwahlen 1933 wurde die Zeitung für drei Wochen verboten. Zum Jahreswechsel 1935 in Kettelerwacht umbenannt, wurde sie am 19. November 1938 endgültig verboten. Nikolaus Groß übernahm die Verbandsleitung der KAB Düsseldorf, dessen Sekretär zur Wehrmacht einberufen wurde. Seine Tätigkeit war mit vielen Reisen verbunden, was ihm bei seiner künftigen Widerstandstätigkeit behilflich war, und er vertrat die KAB auf katholischen Konferenzen. Ab 1937 arbeitete er als Herausgeber der Zweiwochenzeitschrift St.-Nikolaus-Blatt für die Flußschiffermission und übernahm 1939 die Verbandsleitung der KAB im Kettelerhaus in Köln.1

Bereits seit 1927 engagierte Nikolaus Groß sich zusammen mit Jakob Kaiser, Otto Müller und Bernhard Letterhaus im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mit guten Freunden aus KAB, Christlichen Gewerkschaften, Zentrum u. a. beriet er im Kölner Kreis, der sich in der Verbandszentrale der KAB, dem Kettelerhaus in Köln, traf, spätestens seit 1942 über Alternativen zum NS-Regime. Der Kölner Kreis arbeitete eng mit dem Berliner Kreis um Carl Friedrich Goerdeler zusammen und beteiligte sich an dessen Personalplanungen für die Zeit nach Hitler. Am 12. August 1944 wurde Nikolaus Groß in Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli verhaftet, obwohl er nicht daran beteiligt war. Am 15. Januar 1945 verurteilte ihn der Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Freisler zum Tode. Am 23. Januar 1945 wurde er in Plötzensee ermordet. Der Kernsatz des Urteils lautete: „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken.“2 Seine Ermordung wurde zunächst – auch vor der Familie – geheimgehalten. Noch eine Woche nach seinem Tod setzte sich der Kölner Erzbischof Joseph Frings beim Reichsjustizminister für Nikolaus Groß ein. Nach dem Bekanntwerden der Ermordung wurde für ihn – entgegen einem Verbot – durch den Priester Hans Valks in der Pfarrkirche St. Agnes eine Totenmesse gelesen: „...für Nikolaus Groß, der am 23. Januar von roher Gewalt dem Leben entrissen wurde.“3

Groß war seit dem 23. Mai 1923 mit Elisabeth Groß geb. Koch (* 11. März 1901 in Niederwenigern, heute Hattingen; † 21. Februar 1972 in Köln), verheiratet. Das Paar hatte sieben Kinder: Nikolaus Heinrich (* 1924, 1943 vermisst, 1948 aus sowjetischer Gefangenschaft zurückgekehrt, † 2005), Bernhardine Elisabeth (* 1926, † 2015), Marianne (* 1927), Liesel (* 1929), Alexander (* 1931), Bernhard (* 1934), Helene (* 1939).4

Der Sohn Alexander hat sich anlässlich dieser Seligsprechung kritisch geäußert. Sein Vater sei seiner Meinung nach nicht nur ein frommer Märtyrer der Nazis, sondern ein Mann des Widerstands gegen Hitler. Der Vatikan habe mit dieser Erhebung seine eigene Feigheit während der Kriegsjahre vertuscht. [5]6

Ehrungen

Denkmal für Nikolaus Groß am Nikolaus-Groß-Platz in Sprockhövel-Haßlinghausen (2008)

Stolperstein in Köln (Nikolaus-Groß-Str. 6a)
In Niederwenigern ist ihm ein Museum gewidmet. Die südliche Seitenschiffskapelle des Essener Münsters ist seit dem 10. Oktober 2004 Nikolaus Groß geweiht. In der Nähe der Hinrichtungsstätte Plötzensee erinnert aus Anlass seines 68. Geburtstags der Nikolaus-Groß-Weg an ihn.7

In Gelsenkirchen-Buer erinnert seit dem 26. Oktober 2003 an der Propsteikirche St. Urbanus eine Gedenkstätte aus Stein an Nikolaus Groß.8

In Köln wurde 1948 die Rheydter Straße zu seinen Ehren in Nikolaus-Groß-Straße umbenannt. Ebenso gibt es eine Nikolaus-Groß-Straße in Berlin, Essen, Krefeld, Gelsenkirchen, Duisburg, Oberhausen, Dinslaken, Bottrop, Bocholt, Viersen, Mönchengladbach, Lingen (Ems) und in Menden (Sauerland). Auch in den Orten Künzell nahe Fulda, Hamminkeln, Schloß Holte-Stukenbrock und Rietberg wurden Straßen Nikolaus-Groß-Straße genannt, des Weiteren existieren eine Nikolaus-Groß-Grundschule sowie eine -Straße im Ort Bösperde, eine Nikolaus-Groß-Hauptschule in Lünen und ein Nikolaus-Groß-Weg in Mülheim an der Ruhr. Ebenfalls gibt es eine Nikolaus-Groß-Straße in Eicker-Wiesen (Vorort der Stadt Moers) sowie in Lüdinghausen, Nottuln (beide im Kreis Coesfeld) und in Münster. Die Gemeinde „Seliger Nikolaus Groß“ in Grumme wurde 2002 als erste nach dem Seligen benannt.


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