Armutsbekämpfung beginnt beim Mindestlohn
"Wenn nicht jetzt, wann dann", fragt KAB-Bundesvorsitzender Andreas Luttmer-Bensmann angesichts steigender Kurzarbeit und zunehmender Armut in Deutschland und Europa. Der katholische Sozialverband setzt sich für einen armutsfesten Mindestlohn von derzeit 13,69 Euro brutto pro Stunde ein und fordert eine Reform des jetzigen Mindestlohngesetzes.
Mindestlohnhöhe ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit
"Eine deutliche Anhebung wäre jetzt das richtige Signal für jene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Niedriglohnbereich während des Lockdowns die gesellschaftlich notwendige Arbeit unter erschwerten Bedingungen leisten mussten", erklärte Luttmer-Bensmann. Die Löhne in der systemrelevanten Pflege und der Lebensmittelversorgung lägen weit unter den von der Europäischen Kommission für Deutschland geforderten 12 Euro pro Stunde. "Es ist scheinheilig, während der ersten Pandemiewelle den Beschäftigten in der Pflege und den Lebensmittelmärkten abendlichen Applaus zu spenden und ihnen jetzt - möglicherweise vor der zweiten Pandemiewelle - erklären zu wollen, dass eine schnelle Anhebung des Mindestlohns das Tarifgefüge gefährden würde", so der Bundesvorsitzende. Für den Vorsitzenden des katholischen Sozialverbandes ist die Höhe des Mindestlohns eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. "Armut und Altersarmut trotz Vollzeitarbeit darf es in einem Land wie Deutschland nicht geben", betont Luttmer-Bensmann. Die geplante Anhebung zum Jahresbeginn 2021 um 15 Cent brutto pro Stunde sei ein Witz und ein Schlag ins Gesicht tausender betroffener Arbeitnehmer*innen. "Wir setzen uns mit unserer Mindestlohpetition für eine sozial gerechtere Systematik bei der Festlegung der Mindestlohnhöhe ein. Mindestlohn muss bei Vollzeit vor Armut schützen", erklärt Luttmer-Bensmann.
Deshalb jetzt die Petition für einen armutsfesten Mindestlohn von 13,69 unterschreiben: