Votum zum Mindestlohn ist ein wichtiger Anstoß für die Politik
Köln/Berlin. Das große Votum der Petitionsunterstützerinnen und -unterstützer der KAB-Petition „Stoppt die Armutsfalle Mindestlohn“ soll nun auch in die Politik getragen werden. Dies kündigte KAB-Bundesvorsitzender Andreas Luttmer-Bensmann zum Abschluss der KAB-Aktion an.
„Wir sehen in dem klaren Votum einen Auftrag, das Thema armutsfesten Mindestlohn auf die politische Agenda zu bringen“, erklärt Luttmer-Bensmann. In vielen Begegnungen und Gespräche mit Menschen im und außerhalb des Verbandes wurde die Dringlichkeit deutlich, die Lohnuntergrenze in Deutschland entscheidend anzuheben. „Wer Armut in Deutschland verhindern will, muss Arbeit fair bezahlen. Dumpinglöhne verzerren nicht nur den Wettbewerb, sondern produzieren Armut auf Kosten der Allgemeinheit“, erklärt der Bundesvorsitzende.
Politik hat das Problem erkannt
In Gesprächen mit Sozialpolitiker*innen der Bundestagsfraktionen zeigte sich, dass die Politik das Problem der Altersarmut aufgrund des ausufernden Niedriglohnbereichs erkannt hat. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht in den Vorschlägen der Mindestlohn-Kommission keine Lösung. Der SPD-Politiker plädiert für einen Sprung der Lohnuntergrenze auf mindestens 12 Euro. „Auch wenn dieser Betrag noch unter unserem errechneten liegt, wird deutlich, dass die Politik sich bewegt“, so Luttmer-Bensmann.
Die KAB plädiert für eine Anhebung auf 13,69 Euro brutto pro Stunde, da dieser Wert 60 Prozent des Durchschnittslohns im Dienstleistungsbereich und Produzierenden Gewerbe des Jahres 2017 entspricht. Bei dieser Höhe würden Arbeitnehmer*innen mit Vollzeitstelle wenigstens eine Rentenhöhe erreichen, die oberhalb der Grundsicherung liegt. „Arbeit muss sich lohnen, auch im Alter“, so Luttmer-Bensmann.