„Wir brauchen die Globalisierung der menschenwürdigen Arbeit !“ - Bundesregierung muss Arbeitsinspektionen weltweit verstärken
Köln, 5.Oktober 2017. Menschenwürdige Arbeit ist ein universelles Menschenrecht. Die Regierungen aller Länder sind aufgerufen, die Globalisierung der menschenwürdigen Arbeit durchzusetzen. Dies fordert die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands aus Anlass des diesjährigen Welttags für menschenwürdige Arbeit am 7.Oktober. „Die Globalisierung menschenwürdiger Arbeit kann nur gelingen, wenn unsere jetzige Wirtschaftsweise durch die 'Tätigkeitsgesellschaft' und damit durch eine 'Ökonomie der Gerechtigkeit' ersetzt wird“, führt die KAB in ihrem Krefelder Beschluss „Arbeit. Macht. Sinn.“ aus. Die ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse, Sklaverei, Kinderarbeit, prekäre Arbeit sowie die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung und Vergütung müssen durch innerstaatliche und internationale Regelungen und Kontrollen überwunden werden.
Gemeinsame Erklärung zu Arbeitsinspektionen
„Die Arbeitsbedingungen weltweit müssen auf den Prüfstand gestellt und im Sinne der Internationalen Arbeitsrichtlinien der ILO überprüft werden“, fordert KAB Bundesvorsitzender Andreas Luttmer-Bensmann. Gemeinsam mit dem DGB, Justitia & Pax, Adveniat, Misereor sowie Kolping International fordert die KAB in einer gemeinsamen Erklärung den weltweiten verstärkten Einsatz von Arbeitsinspektionen, um die Arbeitsbedingungen zu kontrollieren und zu verbessern. Sie fordern die neue Bundesregierung auf, sich verstärkt für umfangreichere Kontrollen in den weltweiten Produktions- und Wertschöpfungsketten einzusetzen. Jährlich sterben weltweit 2,3 Millionen Menschen durch Arbeitsunfälle und Krankheit. „Staat und staatliche Institutionen müssen den Schutz der Arbeitnehmer und der Umwelt gegenüber einer Ökonomie des Profits und der Ausbeutung durchsetzen“, so Luttmer-Bensmann.
Globalisierung der Solidarität
Die KAB Deutschlands und die Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA) bekunden am 7. Oktober, dem Welttag für menschenwürdige Arbeit, in vielen Veranstaltungen ihre Solidarität mit den Arbeitnehmer*innen weltweit. Öffentliche Veranstaltungen finden beispielsweise in Münster (Gebetskette), Köln (Podiumsdiskussion), Freudenberg (Infostand)oder Augsburg (Diskussionsrunde/ Kulturprogramm ) statt. „Wir brauchen dringend eine Globalisierung der Solidarität, denn unsere Lebensweise und unser tägliches Verhalten hat gravierenden Einfluss auf das Leben von Millionen Menschen und Arbeitnehmern in anderen Erdteilen“, betont der KAB-Vorsitzende.