KAB Diözesanverband Osnabrück
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung

KAB Diözesanverband Osnabrück

Arbeit 4.0 Wo bleibt der Mensch? KAB stellt den Menschen in den Mittelpunkt durch Arbeit 4.0

Pressemitteilung


Betriebsbesichtigung im Stahlwerk Georgsmarienhütte
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Osnabrück blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. Ihre Wurzeln liegen in der ersten industriellen Revolution. In einer Zeit, in der sich vieles sehr schnell veränderte, schlossen sich Arbeiter*innen zusammen, um die (Arbeits-)Welt im Sinne Christi zu gestalten. Mittlerweile stehen allen, die sich mit den Zielen und Werten des Verbandes identifizieren, die Türen zur KAB offen. Und obwohl so viel neu zu sein scheint, gibt es viele Parallelen zu früher.

„Wir stellen durch unsere Veranstaltungen und Gespräche fest, dass viele die Digitalisierung mehr als Bedrohung, statt als Chance sehen!“, so der Diözesanpräses der KAB, Christian Eilers. „Wir sehen in der Digitalisierung viele Chancen und Potential für die Arbeitnehmer*innen. Doch müssen wir die Leitplanken für eine digitale Arbeitswelt setzen. Denn nicht alles was technisch möglich ist, ist auch für Arbeitnehmer*innen sinnvoll. Und nicht alles was sinnvoll ist, wird auch umgesetzt!“
Durch Bildungsveranstaltungen, Betriebsbesichtigungen, die Einführung einer Betriebsseelsorge im Emsland und die Rechtsberatung für ihre Mitglieder bekommt und holt sich die KAB Einblicke in die Arbeitswelt und ist im Austausch mit Arbeitnehmer*innen, Unternehmer*innen, Gewerkschaften und der Politik.


Betriebsbesichtigung im Marienhospital
So fand am 06.10.18 ein Aktionstag der KAB statt, an dem bundesweit Betriebe unter dem Schwerpunkt Digitalisierung und die Folgen für die Belegschaft besichtigt wurden. Diese spezielle thematische Anfrage war für viele Betriebe, wie das Stahlwerk Georgsmarienhütte und das Marienhospital in Osnabrück auch neu. Die KAB war positiv überrascht, wie schnell die Zusagen verbunden mit Ideen, wie eine solche Führung und ein anschließender Austausch aussehen könnte. Die Führung auf der Georgsmarienhütte machte deutlich, dass der technische Fortschritt und die Digitalisierung dazu führen, dass die Arbeitskräfte unterstützt werden. Dr. Zeljko Cancarevic, Leiter der Simulation und Innovation, wies darauf hin, dass sowohl die Mitarbeiter*innen als auch die Technik sich gegenseitig verstärken. Eine Fabrik ohne Mitarbeiter ist genauso ineffektiv, wie eine Fabrik ohne Maschinen.
Bei der Führung im Marienhospital Osnabrück wurden ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch hier dient der technische Fortschritt dafür, die Mitarbeiter*innen und Patient*innen zu entlasten. So führt eine digitale Patientendokumentation dazu, dass mehr Zeit für den Patienten bleibt. Die Aufgaben und die Verantwortung für die Arbeitskräfte nimmt jedoch zu, da gelernt werden muss, wie die digitale Technik bedient wird und vor allem die Weiterbildungen, um auf dem technischen Stand zu bleiben. Ein Blick in den Serverraum des Krankenhauses verdeutlichte, dass auch im Krankenhaus mehr Aufgaben und Berufe durch die Digitalisierung entstanden sind. Durch die Vernetzung und die Dokumentation der Patientendaten, ist das Thema Datenschutz und Datensicherheit von großer Bedeutung. Auch die neuen Diagnosegeräte sind mittlerweile so eingebunden, dass sie untereinander vernetzt sind, um die Daten möglichst schnell vom Gerät zum medizinischen Personal weiterzuleiten. So ist der IT-Techniker selbst im Krankenhaus nicht mehr wegzudenken.
Bei den Betriebsbesichtigungen und vielen anderen Veranstaltungen wurde auch deutlich, dass viele Stellen nicht besetzt sind. „Der Fachkräftemangel hat sicherlich viele Ursachen, doch kann der gezielte Einsatz von Maschinen und den Möglichkeiten der Digitalisierung, sowohl für den Arbeitenden, als auch den Firmen die Arbeit erleichtern.“, so Eilers.

Papst Franziskus sagt in der Enzyklika „Laudato si“: Die menschliche Freiheit ist in der Lage, die Technik zu beschränken, sie zu lenken und in den Dienst einer anderen Art des Fortschritts zu stellen, der gesünder, menschlicher, sozialer und ganzheitlicher ist.“ Nach Ansicht der KAB wird die Digitalisierung die Arbeitswelt weiterhin stark verändern. Daher hat sie sich zur Aufgabe gemacht, diesen Wandel und vor allem die Menschen zu begleiten. Im Mittelpunkt der Arbeit 4.0 steht der Mensch und nicht alleine die Produktivität, für dieses Ziel setzt sich die KAB seit ihrer Verbandsgründung in Politik und Gesellschaft ein.

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